Verschlossene Scheide

bei einem zweijährigen Mädchen

Stimmungsschwankungen

Phasenweise zwanghaftes Verhalten (Nägelkauen...)

 

 

Die Behandlung begann im Sommer 2013 kurz nach dem zweiten Geburtstag des Mädchens mit einem entzündeten Finger, der mit Unterstützung von Carcinosinum gut ausheilte.

Allerdings war sie danach sehr schusselig, stolperte viel, verletzte sich auch dabei.

 

Vorgeschichte:

Die Schwangerschaft war normal verlaufen, Spontangeburt nach Einleitung wg. Blasensprung.

Sie war ein ruhiges, ausgeglichenes Baby, hatte aber gelegentlich heftige Schreianfälle. Außerdem litt sie stark unter Milchschorf.

Mit ca. 1 ½ Jahren hatte sie eine Bronchitis, die mit Inhalieren und Belladonna behandelt wurde.

Die Mutter sieht einen möglichen zeitlichen Zusammenhang zwischen dieser Phase und der Zunahme von Aggressionsausbrüchen und zwanghaftem Verhalten im Anschluss an den Infekt. Das Mädchen pult dann ständig an ihren Fingern und Füßen, reißt an ihrer Kleidung. Sie ist seither fahrig, stolpert oft und hat häufig Schürfwunden und kleinere Verletzungen. Der verheilte Finger ist "vollständig heruntergeknabbert" (Mutter). Seit einiger Zeit schläft sie oft unruhig, kommt abends nicht zur Ruhe.

Die kleine Patientin hat alle üblichen Impfungen erhalten: Hexavacc, Masern/Mumps/Röteln mit Varizellen (diese als letzte vor ca. acht Monaten), auch Rotarix, Pneumokokken und Meningokokken.

 

Familiegeschichte:

Die Mutter hatte zweimal Scharlach und als Kind eine lebensbedrohliche Salmonelleninfektion; sie ist noch gegen Pocken geimpft und auch gegen "Schweinegrippe" (Pandemrix).

In beiden Linien finden sich Krebserkrankungen, außerdem Leber-Gallen-Beschwerden, Kreislaufprobleme, Allergien, Abwehrschwächen.

 

Einschätzung:

Das Aussparen einer natürlichen Funktion von Geburt an deutet auf eine Erbbelastung, welche die Lebenskraft bei ihrer Arbeit, möglichst optimale Voraussetzungen einzurichten, behindert. Sie kommt nicht ungestört voran und schafft es nicht, rechtzeitig mit allem "fertig zu werden".

Natürlicher Weise spart sie in diesem Fall an einem Bereich, der für die erste Lebenszeit keine entscheidende Rolle spielt, und konzentriert sich darauf, zunächst die Funktionen für den Erhalt des Lebens sicher zu stellen.

Für die Bereitstellung der Fortpflanzungsfähigkeit bleibt noch Zeit. Allerdings bedeutet eine verschlossene Körperöffnung immer auch ein verschlossenes Ventil, das für gesundheitlichen Druckausgleich nicht genutzt werden kann.

Aus dem daraus resultierenden Energiestau erklären sich die wiederkehrenden Aggressionsschübe und das zwanghafte Verhalten dieses an sich vitalen Mädchens.

Offensichtlich wird die konstruktive Entfaltung ihrer Kräfte, die auf einen Durchbruch zielen, durch bereits ererbte Hindernisse blockiert und fehl geleitet, sodass sich ihre Kraft destruktiv entlädt.

Die Aufgabe der homöopathischen Begleitung  besteht darin, die vorhandenen Blockaden nach und nach mit den passenden Nosoden abzubauen, sodass die kleine Patientin ihre offensichtlich vorhandene Lebensenergie sinnvoll nutzen kann.

Immer wieder helfen uns Darmnosoden dabei zu erreichen, dass chronische Belastungen durch Symptome ihr Gesicht offenbaren.

Ich gehe davon aus, dass unser Ziel nicht ohne hartnäckige Begleiterscheinungen erreicht werden kann.

 

 

Verlauf:

Aufgrund meiner Einschätzung beginne ich die Behandlung mit der Impfnosode MMR, im Anschluss daran Radium bromatum (Tränen!).

Die Nacht verläuft ruhig, aber schon bald ist das Mädchen wieder extrem angespannt, schreit viel und zerrt an sich herum.

Als nächstes empfehle ich Penicillinum und eine Gabe Streptococcinum bald darauf.

Phasenweise ist die kleine Patientin etwas ruhiger, aber nicht durchgehend.

Nach der verfrühten Wiederholung von Carcinosinum verschlimmert sich der Zustand.

Der Behandlungsbeginn fällt zeitlich mit dem Eintritt in den Kindergarten zusammen, und wir geben zunächst Darmnosoden zur "Stressbegleitung" (v.a. Proteus, Syc-Co, No.7).

 

Von Anfang an wird die kleine Patientin mit einer umfangreichen Arzneikombination begleitet. Nach und nach geben wir alle Impfnosoden, wobei das Mädchen zwischen verschiedenen, mit jeweils einem Tropfen der Nosode angereicherten Gläsern die Wahl hat und so die Auswahl und die zeitliche Abfolge mit bestimmt. Dazu zählen auch die Nosoden für "ererbte Impf- und Medikamentenbelastung", wie z. B. Variolinum (Pocken), Morphinum, Penicillinum, Cortisonum... Häufig wählt sie allerdings nur die begleitend gegebenen Darmnosoden aus, nimmt auch oft tagelang gar keine Arznei.

Nach etwa drei Wochen entwickelt sie Fieber, ist danach schlapp, aber entspannt.

Die aggressiven Anfälle lassen allmählich nach, kehren aber in Schüben zurück. Der in den Kapiteln "Arbeitsweise" und "Die Wirkung der Arzneien" beschriebene wellenförmige Verlauf ist hier deutlich mitzuvollziehen.

 

Im Oktober entwickelt das Mädchen einen hartnäckigen Windelsoor. Sie schreit viel, schläft unruhig und leidet offensichtlich unter Juckreiz und Brennen. Penicillinum, Carcinosinum, Saccharum, Streptococcinum und Variolinum sind die Mittel, die jetzt in den Fordergrund treten. Immer wieder wählt sie auch Paratyphoidinum B (Familiengeschichte!) und Parotidinum ("Sperre").

Der Leidensdruck durch den Soor lässt sich phasenweise abfangen aber nicht beheben. Von Anfang an sehe ich einen Zusammenhang mit dem Kampf der Lebenskraft um die Eröffnung der Scheide.

Mitte Dezember entscheidet sich die Mutter für eine ergänzende Bioresonanztherapie, bei der durch ein Gerät in verschiedenen Programmen die gestörten Energien der Organe ausgeglichen (eingeschwungen) werden.

Am Tag nach der ersten Anwendung ist das Mädchen sehr entspannt, mit Verschlimmerung der Verfassung am übernächsten Tag. Drei Tage darauf entwickelt sie einen übel riechenden Durchfall, der aber vorübergehend ihre Verfassung bessert.

Eine Zwischengabe Cortisonum bessert erneut ihre Gemütslage und nach Carcinosinum im Anschluss zeigt sich ein pustulöser Ausschlag am ganzen Körper, der sich jeweils gegen Abend verschlimmert und über Nacht mit Schuppenbildung fast abzuheilen scheint.

Die zweite Bioresonanztherapie kurz vor Weihnachten zeigt keinen spürbaren Einfluss mehr auf die Verfassung des Mädchens, jedoch ist einige Tage danach eine winzige Öffnung an der Scheide zu sehen.

Die Haut in der Leistengegend ist tiefrot und eingerissen. Mehrmals wählt das Mädchen Paratyphoidinum B, das die Gemütslage vorübergehend entspannt.

 

Am Sylvester-Morgen erhalte ich einen Anruf: Sie schreit, ist nicht zu beruhigen und lehnt alles ab.

Mittags dann erneut ein Anruf:

Die Scheide hat sich komplett eröffnet, schneller, als ich dachte, und das Mädchen ist zur Zeit ausgeglichen und zufrieden.

 

Anfang Januar leidet sie immer noch stark unter Hautbeschwerden, v. a. im Leistenbereich, aber auch die Pusteln sind unverändert, und sie ist auch wieder aggressiv. Ich empfehle, Penicillinum, Steptococcinum und v. a. Carcinosinum und Saccharum häufig anzubieten. Haut und Verfassung bessern sich für einige Tage erheblich, laut Kindergärtnerin "als sei ein Schalter umgelegt".

Nach einer Woche sieht die Haut im Ganzen immernoch besser aus, aber die Stimmungslage hat sich wieder verschlechtert. Ich gehe davon aus, dass jetzt nach und nach wieder Impfnosoden gegeben werden müssen, um dann wieder zu den Nosoden zurückzukehren, welche die Erbbelastung erreichen.


Fortsetzung folgt

 

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