Variolinum

Pockensekret

 

Die Bedeutung der Pocken machte im Laufe der Geschichte offenbar eine Wandlung durch. Aus historischen Aufzeichnungen geht hervor, dass sie früher eher das Erscheinungsbild einer Kinderkrankheit im heutigen Sinne hatten, sie verliefen offenbar oft harmloser als die Masern. Erst ca. 200 Jahre nach dem rätselhaften Verschwinden der Pest aus Europa wurde erstmals von Tod bringenden Pockenepidemien berichtet.

 

Pocken sind – oder waren - nicht so ansteckend wie die Masern. Sie breiteten sich nur aus, wenn die Siedlungsdichte und der Anteil an noch nicht immunen Bewohnern, meistens Kinder, hoch waren. In städtischen Räumen waren sie beständig präsent, auf dem Lande nur phasenweise.

 

(Quelle: Mary Dobson: "Seuchen, die die Welt veränderten", Verlag National Geogrphic 2007)

 

Heute ist nicht mehr genau nachzuvollziehen, ob die relativ häufige Notwendigkeit des Einsatzes von Variolinum allein auf die Pockenimpfung zurückzuführen ist. Möglicherweise haben auch viele Patienten Vorfahren, die die Krankheit überstanden hatten.

 

In jedem Fall ist die entscheidende Information einer Impfung die der Krankheit selbst. Aus diesem Grund scheint es schlüssig, dass die Nosode der Krankheit in ihrer Wirkung die entsprechende Impfnosode, in diesem Fall Vaccininum, übertrifft.

 

Die Symptome ähneln denen von Vaccininum, erscheinen mir aber aggressiver, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Unruhezuständen und bläschenförmigen Hautausschlägen.

 

Nächtliche Unruhe, besonders bei Hautpatienten, auch Kleinkindern; Schlafstörungen.

 

Neigung zu Zystenbildungen in unterschiedlichen Körperteilen (Beckenorgane, Zahnwurzel, Knie usw.)

 

Anhaltender trockener Reizhusten. Oft bringt hier Variolinum den Fortschritt, wenn Diphterinum nicht weiterhilft, dann häufig im Wechsel mit Radium bromatum.

 

Allgemein trockene, gereizte Schleimhäute; Scheideninfektionen mit Brennen und Juckreiz.

 

Alle Arten von Herpes

 

Herpes zoster (Gürtelrose) und Folgebeschwerden, z. B. Post-Zoster-Neuralgie. Für diese Krankheit ist der begleitende Einsatz von Variolinum meistens unverzichtbar, in Kombination mit Carcinosinum  oder X-Ray.

 

Aphten, oft sehr schmerzhaft

 

Windpocken; auch nach Windpockenimpfung, wenn die entsprechende Impfnosode fehlt.

 

Chronische Hauterkrankungen, häufig pustulös, mit beißendem, quälenden Juckreiz, manchmal im Wechsel mit Lyssinum, wenn es in die Patientengeschichte passt.

 

Als Zwischengabe bei Neurodermitis, auch bei Kleinkindern.

 

Ruhelosigkeit. Kleine Kinder sind unfähig, sich über längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren oder auch nur etwas Neues genau ins Auge zu fassen.

 

Ergänzend bei Schmerzen am Bewegungsapparat, die oft unvermittelt auftreten und wieder vergehen; Nervenentzündungen in der Schulter.

 

Variolinum wirkt sehr tief und darf nicht zu oft wiederholt werden; auf Unruhe und Reizbarkeit achten!

 

 

Ergänzung 08. 10. 2010

 

Nachtschweiß

 

Schweißausbrüche allgemein

 

Variolinum hat nach meiner Beobachtung immer mehr Ähnlichkeiten mit Lyssinum, es wirkt ebenfalls oft verzögert.

 

Bei entsprechender Disposition kann auf keines der beiden Mittel verzichtet werden.

 

 

14. April 2011

 

Verdauungsbeschwerden:

 

Verstopfung, Völlegefühl

 

Weicher Stuhl, aber unvollständige Entleerung

 

 

Schmerz an kleinen Stellen, z. B. Zähne, Augen, Wirbelsäule

 

Neuralgische Schmerzen

 

Rückenschmerzen, auch im Zusammenhang mit der Regel

 

 

Kombinationen:

 

Sehr oft ergänzend zu anderen Mitteln, im Wechsel mit anderen Impfnosoden,  aber meistens einzeln gegeben.

 

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