Saccharum offizinalis



 

Industriezucker ist in unserer Ernährung von der Natur nicht vorgesehen und dennoch fast überall vorhanden. Er ist ein Schadstoff mit permanenter Präsenz und damit ununterbrochener Einwirkung. Seine Wirkung in homöopathischer Verdünnung ist deshalb den großen Nosoden vergleichbar.

 

Die Verarbeitung von Zucker in der Nahrung scheint den Körper Kraft zu kosten, eines der wichtigsten Symptome ist deshalb extreme Schwäche, Erschöpfungsgefühl, v. a. im akuten Infekt und wenn Bacillus No7 versagt.

 

Saccharum wird selten allein oder am Anfang einer Behandlung eingesetzt. Das erste Schwächmittel ist meistens Bacillus Nr. 7, und Carcinosinum bleibt die erste Wahl für den akuten, schwächenden Infekt. 

 

In der Literatur finden wir häufig den Hinweis auf frühkindliche Traumatisierung, z. B. durch Verlust eines Elternteils, mangelnden Kontakt zur Mutter; lange zurück liegender Kummer. Ich muss sagen, dass ich für diese Situation X-Ray als das weitaus tiefere, durchschlagende Mittel beobachtet habe.

 

Ähnliches gilt für Probleme mit störrischen Kindern, die aus meiner Sicht besser auf passende Impfnosoden wie z. B. Lyssinum oder Morphinum ansprechen, je nach Vorgeschichte.

 

Saccharum habe ich als ein Mittel beobachtet, das vor allem den Stoffwechsel beeinträchtigt. Die Menschen sind blass, haben eine grau-fahle Gesichtsfarbe, als ob der Zucker ihrem Körper die gesamte Energie nimmt.

 

Es hat großen, weitreichenden Einfluss auf das Essverhalten.

 

Diabetes mellitus, zusammen mit Carcinosinum; bei Patienten, die noch nicht spritzen müssen, kann die konventionelle Medikation durch diese Kombination deutlich reduziert werden.

 

Auch bei spritzenden Diabetikern muss die Dosierung eventuell angepasst werden, um Unterzuckerung zu vermeiden. (s. o. Carcinosinum)

 

Heißhunger auf Süßes,Fressanfälle, Essstörungen.

 

Infekte mit großer Erschöpfung, grau-fahle Gesichtsfarbe Besonders bei Kindern, wenn Carcinosinum den Fall nicht voran bringt. Wenn Carcinosinum schon einige Zeit gegeben wurde, genügt es manchmal, die Medikation mit Saccharum alleine weiter zu führen. Ansonsten empfehle ich beide oft zusammen, manchmal sogar in einem Glas.

 

Entzündungen heilen schlecht, wenn Carc versagt. Schleimige, zähe Absonderung, die sich schwer löst.

 

Pilzinfektionen allgemein, den ganzen Verdauungstrakt betreffend; Geschwüre der Mundschleimhaut, Mundfäule, Aphten, v. a. in Verbindung mit Schwäche und Erschöpfung; quälender Analjuckreiz.

 

Folgen von Zucker in der Nahrung: Sodbrennen, saures Aufstoßen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, schmerzhafte Hämorrhoiden.

 

 

 

Kombinationen:

 

Besonders mit Carcinosinum, oft aus demselben Glas, vor allem im akuten Infekt mit großer Schwäche; bei Pilzerkrankungen mit Streptococcinum und/oder Penicillinum.

 

 

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