Polio

Poliomyelitis/ Kinderlähmung

Die Krankheitsnosode der Kinderlähmung verwende ich bisher nur aus Anlass der Impfung, deshalb ist sie unter Impfnosoden aufgeführt.

 

Die Virusinfektion, die wir heute Poliomyelitis nennen, hat in verhältnismäßig jüngerer Zeit eine Verwandlung durchgemacht, die Wissenschaftlern offenbar bis heute Rätsel aufgibt. Der Erreger wird über den Verdauungstrakt aufgenommen und von robusten Menschen auch wieder ausgeschieden. Manchmal verursacht er Beschwerden im Rachenraum, die an einen grippalen Infekt erinnern. Bis etwa Ende des neunzehnten Jahrhunderts waren die heute so gefürchteten Lähmungen als Komplikation unbekannt, obwohl die Krankheit selbst wahrscheinlich schon sehr alt ist.

Quelle: Mary Dobson  "Seuchen, die die Welt veränderten", Verlag National Geographic 2007

 

Wichtigste Hinweise für den Einsatz von Polio sind Symptome, die an Lähmungserscheinungen denken lassen:

 

Eingeschlafene Gliedmaßen, Taubheitsgefühl, lahme und schwere Beine. Der Patient erwacht mit eingeschlafenem Arm, sobald er auf der Seite liegt, die Hände schlafen ein, wenn er länger schreibt oder telefoniert. Die Beine werden müde und schwer nach kurzem Spaziergang.

 

Trägheit der organischen Arbeit in allen denkbaren Körperteilen.

 

Träge Verdauung, der Bauch ist aufgebläht, als ob der Darm seinen Dienst verweigert.

 

Paralytischer Ileus(Darmverschluss) in der Patienten- oder Familiengeschichte.

 

Sodbrennen; Magenreflux

 

Taubheit und Kribbeln, Empfindungsstörungen auf der Haut oder in Extremitäten.

 

Ergänzend bei Morbus Raynaud (Absterben der Finger).

 

Entzündliche Veränderungen am Bewegungsapparat, die mit eingeschränkter Beweglichkeit einhergehen, dann häufig als Zwischengabe mit Tetanus und Variolinum oder Vaccininum abgewechselt oder kombiniert.

 

Ergänzend bei schmerzhafter Nacken- oder Schultersteife.

 

Die Nosode kann bei Infektionen im Rachenraum nötig sein, wenn der Patient die Impfung einzeln erhalten hat und die angezeigten Konstitutionsmittel keinen Fortschritt bewirken.

 

Bei jüngeren Patienten wird Polio oft in Kombination gegeben, so wie geimpft wurde (z. B. Diphterie/Tetanus/Polio). In letzter Zeit haben sich aber die Krankheitsnosoden als wirksamer erwiesen, wenn spezifische Symptome festzustellen sind. Das ist gerade bei den "älteren" Impfungen (z. B. auch Pocken, Tetanus, Diphterie, Tollwut) oft der Fall, die schon in der Elterngeneration verabreicht wurden.

 

Kombinationen:


Sehr oft im Wechsel oder zusammen mit der Tetanus Nosode, wenn die Ausfalls- oder Lähmungserscheinungen einen spastischen Charakter haben.

 

Vor allem im Bezug auf den Verdauungstrakt muss Polio häufig mit Vaccininum (Pockenimpfstoff) oder Variolinum (Pockensekret) kombiniert werden.

 

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