Morphinum

1. August 2012

 

 

Morphium war und ist noch immer Bestandteil von vielen Schmerzmitteln, von denen manche früher sogar rezeptfrei gehandelt wurden. Unter anderem für Kriegsverletzungen war es außerdem oft unverzichtbar.

 

Dieses Nervengift hat also in sehr vielen Menschen, teilweise schon durch Vererbung, seine Spuren hinterlassen. Wir brauchen uns deshalb nicht zu wundern, dass es relativ häufig gebraucht wird.

 

Anspannung und Entspannung sind das zentrale Thema von Morphinum, in jedem denkbaren Bereich. Es kann sowohl die Geistes- oder Gemütsverfassung als auch sämtliche inneren Organe, äußere Extremitäten oder die Haut betreffen. Meistens ist dauerhafte Anspannung ein übergreifendes Problem, das sich auf mehreren Ebenen in den unterschiedlichsten Symptomen äußert.

 

 

An Morphinum muss gedacht werden, wenn Tetanus oder Lyssinum, obwohl sie zur Lebensgeschichte passen, nicht den gewünschten Fortschritt bringen.

 

 

Die Patienten leben häufig in einer Traumwelt, von der sie kaum jemandem erzählen. Um ihre alltäglichen Aufgaben zu bewältigen, ziehen sie sich zwischendurch wie zur Erholung in ein erdachtes Leben zurück, das viel erfolgreicher, positiver, aufregender und anerkannter ist als das reale.

 

Dort werden tatsächliche Ereignisse zu persönlichen Erfolgsgeschichten "umgebaut". Dabei ist den Betroffenen die fehlende Verbindung zur Realität jederzeit bewusst, und sie sind im Stande, bei Bedarf sofort auf die Wirklichkeit umzuschalten, ohne dass jemand etwas bemerkt.

 

Ein solches Rückzugsbedürfnis kann sich unter dem Einsatz von Morphinum erheblich und dauerhaft bessern oder gar verschwinden. Damit geht oft auch die wachsende Fähigkeit einher, das reale Leben positiver zu gestalten, so als könnten die Menschen ihre Energie aus einem abgeschlossenen Raum befreien und endlich für ihr tatsächliches Dasein nutzen.

 

 

Morphinum ist ein sehr tiefes Mittel, das wiederum – ähnlich wie z. B. Lyssinum – sämtliche Problemfelder des Patienten früher oder später noch einmal aufrufen wird, sodass sein Anteil daran entschärft werden kann und die allgemeine Besserung vorankommt.

 

Nachtrag 13. März 2013

 

"Morphinum hebt den Schleier", so formulierte kürzlich eine Patientin. Es schafft Klarheit, auch im körperlichen Bereich. Das bedeutet, dass diffuse Symptome sich durch seine Einwirkung in bestimmten Bereichen zentrieren und die nachfolgend benötigten Arzneien deutlich erkennbar werden.

 


Allgemeine Spannungszustände, möglicherweise jedes Organ betreffend.

 

 

Fanatischer Ehrgeiz, eng verflochten mit Existenzängsten, die überhand nehmen, sobald den eigenen Ansprüchen  nicht genügt werden kann.

 

 

 

Schlafstörungen; die Patienten liegen nachts wach und können sich nicht entspannen. Damit gehen die unterschiedlichsten körperlichen Symptome einher:

 

 

Kreislaufprobleme: Herzrasen oder Herzpoltern, unregelmäßiger Puls, Blutdruckschwankungen, oft in Verbindung mit Angst.

 

 

Verkrampfte Muskulatur:

 

Bauchkrämpfe, Regelkrämpfe, Muskelkrämpfe allgemein.

 

 

Morphinum hat großen Einfluss auf die Harnwege:

 

Chronisch wiederkehrende Blasenentzündung, schlimmer durch Stress.

 

 

Verdauungsstörungen: gespannte Bauchdecke, Gefühl als wäre die Weiterleitung der Nahrung blockiert

 

 

Quälender Juckreiz der Haut oder auch Schleimhäute, der mit großer Unruhe und Anspannung einhergeht.

 

 

Cyanose; Blaufärbung der Haut und/oder der Lippen, auch ohne Frostgefühl

 

Bläuliche Gefäße an den Beinen, berührungsempfindlich

 

 

Kombinationen:

 

Häufig im Wechsel mit Tetanus oder Di-Tet-Pol;

 

Morphinum ergänzt sich besonders gut mit der Darmnosode Dysenterie-Co

 

 

 

Copyright by Christiane Petras